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Von Deutschland über Peru nach Rumänien

2-2021

In Satu Mare, im Nordwesten Rumänien leben zwei MSC Schwestern in einer kleinen Gemeinschaft zusammen. Schwester Hanni Rolfes und Schwester Anna Diekmann stammen beide gebürtig aus Deutschland.

Wie war euer Weg in die Gemeinschaft der Missionsschwestern vom Heiligsten Herzen Jesu?

Ganz besonders hat uns die missionarische Ausrichtung fasziniert. Schon bald nach dem Noviziat in Hiltrup wurden wir in den 60er Jahren nach Peru entsandt. Nachdem wir einigermaßen Spanisch sprechen konnten und erste Erfahrungen in der Arbeit mit Kindern aus armen Familien gemacht haben, begannen wir eine berufliche Ausbildung in Peru. Schwester Hanni studierte Theologie in Lima und Schwester Anna Religion für das Lehramt.

Was hat eure pastorale Arbeit und Haltung geprägt?

Prägend war für uns der Aufbruch der Kirche in Lateinamerika nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil und die Theologie der Befreiung zum Ausdruck kam. Damals entstanden die ersten Basisgemeinden. Ebenso erarbeitete das Konzil ein neues Verständnis des Ordenslebens, das auf die dortige Realität übersetzt wurde. So haben wir, wie viele Ordensleute damals, in kleinen Kommunitäten oder Gruppen an den Rändern der Städte in den Armenvierteln gelebt und gearbeitet. Die Schwerpunkte unserer Arbeit waren die pastorale Weiterbildung der Laien in den Gemeinden und der Studierenden in der theologischen Fakultät und den Instituten für Ordensleute und Katechisten.  Mit dem gleichen Schwerpunkt ging Schwester Anna für einige Jahre in die Dominikanische Republik, um die pastorale Arbeit unserer Schwestern dort zu unterstützen.Belastend war für uns in Peru die Erfahrung mit dem „Leuchtenden Pfad“ in den 80er und 90er Jahren. Es gab viel Unsicherheit, Schmerz und Tote. Im Inneren des Landes gab es viele Vertriebene. Der Terrorismus versuchte immer wieder die Organisationen in den Armenvierteln zu unterwandern und zu zerstören. Das machte die pastorale und soziale Arbeit schwierig und gefährlich machte.

Was macht eure Arbeit in Rumänien aus?

Für uns war klar, dass wir hier in Rumänien keine eigenen Projekte anfangen wollten, sondern vor allem die sozialen Projekte vor Ort unterstützen und begleiten. So haben wir seit Beginn eng mit der hiesigen Caritas zusammengearbeitet. Wir haben zwar einige Projekte angestoßen, mit entwickelt und begleitet, wie zum Beispiel das „Haus der Freundschaft“, aber es war immer ein Caritas Projekt. Ansonsten haben wir vor Allem, im pastoral/spirituellen Bereich mitgearbeitet. Unsere besondere Aufmerksamkeit und Hilfe gilt den Romafamilien, besonders den Kindern und Schülern aus diesen Familien. Es war uns immer wichtig, Verantwortung mit den Menschen hier vor Ort zu teilen. So haben wir gute Mitarbeiter*Innen, die nun, da wir altersbedingt immer mehr Arbeiten abgeben, selbstständig arbeiten.

Wie würdet ihr eure Spiritualität beschreiben?

Unsere persönliche Spiritualität ist der Versuch, die Ausrichtung des Lebens Jesu heute zu leben. Das heißt konkret, den Armen, Benachteiligten und Randgruppen unserer Gesellschaft zu dienen. Das Leben Jesu kann uns immer wieder inspirieren „ein Herz zu haben“ für Menschen, die am Rande stehen.Zum Schluss möchten wir ausdrücklich danken für die vielfältige Unterstützung und ermutigenden Zeichen der Verbundenheit, die wir die ganzen Jahre hindurch aus vielen Gemeinden in Deutschland erfahren durften. Diese zuverlässige Unterstützung ist uns Hilfe und Ansporn in unserem Bemühen um ein menschenwürdigeres Leben für viele Menschen hier. Danke!!