"Ich warte nur darauf, als Freiwillige nach Indien zu fliegen! Meine Großmutter ist 90 Jahre alt und sehr krank; meine einzige Sorge gilt ihr. Bitte beten Sie, dass ihr nichts zu stößt, während ich ein Jahr weg bin". Diese Worte hörte ich von Luisa, einer MaZ-Freiwilligen 2023-24 und einer Teilnehmerin des Identitätsseminars. Ich fragte sie nach dem Grund, warum sie als Freiwillige nach Indien gehen möchte, und sie antwortete: "Vor ein paar Jahren arbeitete eine unserer Nachbarinnen in Kalkutta, Indien, als Ärztin und diente den Menschen dort. Sie ist in Indien gestorben! Ich möchte als Freiwillige dorthin gehen, und das ist auch der größte Wunsch meiner Großmutter", fuhr Luisa fort.
10 Freiwillige aus verschiedenen Teilen Deutschlands nahmen an dem Identitätsseminar teil, das vom 3. bis zum 6. Januar 2023 im Welthaus der MSC-Schwestern in Hiltrup stattfand. Lena und Franzi, die ebenfalls an dem Seminar teilnahmen, erzählten den Freiwilligen von ihren Erfahrungen als Freiwillige in Peru und Indien. "Seitdem ist so viel passiert, mein komplettes Weltbild hat sich in der Vorbereitung und während meiner Zeit in Lima verändert. Mir wurden die Augen für Themen geöffnet, mit denen ich mich vorher nie beschäftigt hatte, und vor allem die Gespräche mit den Frauen, mit denen ich arbeitete, ihre Geschichten zu hören und an ihrem Leben teilzuhaben, haben mein Leben und meine Lebensperspektiven verändert", erzählte Franzi, die 2018-19 als Freiwillige in Peru war.
"Ich habe großartige und vielfältige Menschen kennengelernt, die es mir ermöglicht haben, meine Motivation für das Auslandsjahr neu zu entdecken. Ich lebe in meiner eigenen kleinen Box, die aus Erinnerungen, Gefühlen und Gedanken besteht. Ich möchte mein Auslandsjahr nutzen, um den Deckel meiner Kiste zu öffnen. Ich möchte neue Dinge und Gewohnheiten in meine Box legen. Ich möchte aus meiner kleinen Welt heraustreten und durch neue Erfahrungen weiter wachsen.", sagte Leonie, eine weitere Freiwillige aus dem Identitätsseminar, und erzählte von ihrer Motivation, als MaZ ins Ausland zu gehen.
Dario und Ann-Christin waren die Organisator*innen dieses Seminars, und auch ich hatte das Glück, daran teilzunehmen. Ich habe mit 17 Jahren „Ja“ zum Ordensleben gesagt, und diese Freiwilligen, die sich auf ihren Einsatz als MaZ vorbereiten, sind 18-21 Jahre alt. Ich frage mich, was sie daran fasziniert, ihr Land, ihren Komfort, ihre Betten, ihre Familie und Freunde zu verlassen, um in diesem jungen Alter für ein Jahr ins Ausland zu gehen. Es war eine erstaunliche Erfahrung für mich, diese jungen Freiwilligen kennen zu lernen und zu erfahren, was sie motiviert.
"Die Biografiearbeit hat mich dazu gebracht, tiefer in mich zu gehen und mit mir selbst in Kontakt zu kommen", sagten viele der Teilnehmer*innen nach der Biografiearbeit, für die sie offen waren. Am 5. Januar 2023 besuchten wir den Sri-Kamadchi-Ampal-Tempel in Hamm, was für die Freiwilligen eine erste Erfahrung war, einen Hindu-Tempel zu besuchen. Danach aßen wir in einem indischen Restaurant in Hamm zu Mittag. Jeder Tag begann mit einem Morgenimpuls, der den Teilnehmer*innen Raum zur Reflexion sowie Ausblick auf die Themen des Tages gab.
Sr Lini Sheeja MSC
(seit fast drei Monaten in Deutschland lebend)