Herzliche Grüße aus unserer Internationalen Kommunität in Manila!
Missionarinnen mit offenem Herzen
Unsere Kommunität hat zwei zentrale Aufgaben: zum einen, das Internationale Studienhaus für unsere Mitschwestern und zum anderen die Hilfe für bedürftige Philippinos. Wir, als MSC-Schwestern aus verschiedenen Ländern, kommen mit dem Wunsch zusammen unser Leben und unsere Erfahrung von Gottes Liebe zu teilen. Durch aktives Zuhören und Begleiten der philippinischen Menschen, vor allem der Armen. Wir werden verändert und bereichert durch die kulturelle Vielfalt innerhalb unserer eigenen kleinen Gemeinschaft, genau wie durch die Philippinische Gemeinschaft. Wir erkennen, dass wir als Missionarinnen nicht mit Antworten kommen, sondern mit offenen Herzen, um Gottes Gegenwart zu geben, empfangen und überall zu entdecken. Wir hoffen, dass durch unsere Anteilnahme und Herzlichkeit die Menschen mit Gottes Wunsch eines Lebens in Fülle für alle in Berührung kommen.
Unsere internationale Kommunität in Manila
Wir sind derzeit 8 Schwestern, die die Kommunität in Manila bilden. Drei Schwestern gehen Tätigkeiten außerhalb nach: Sr. Lena aus Korea, die Koordinatorin des “Sacred Heart Tutorial Center” unterstützt 90 arme Grundschulkinder. Sr. Sophy aus Indien ist Mitglied eines Teams, das Onlinekurse für die Mitglieder von drei Ordensgemeinschaften, „Chevalierfamilie“ genannt, anbietet. Sr. Clara, die Koordinatorin unseres “Our Lady of Sacred Heart Tutorial Centers” in San Mateo, das 150 Schülerinnen und Schüler unterstützt ist aktuell nicht bei uns, da sie auf Grund von geschlossenen Grenzen nicht aus Indien zurückkehren kann. Durch die Covid Pandemie lernen wir flexibel zu sein und so leite ich in der Zwischenzeit das Zentrum in San Mateo. Zum Glück bedeutet dies aktuell nur das Verteilen der monatlichen Lebensmittelpakte für die Familien der Schülerinnen und Schüler. Eine kleine Gruppe von Mütter hilft mir dabei. Die Schulen auf den Philippinen sind noch immer geschlossen und Kinder und Jugendliche dürfen ihre Häuser immer noch nicht verlassen. Ansonsten gehört noch Sr. Gly zu unserer Kommunität, aber sie hält sich zur Zeit in ihrem Heimatland Korea auf. Normalerweise ist ihre Aufgabe ein Programm für Mütter anzubieten und als Seelsorgerin in einem kleinen benachbarten Krankenhaus zu arbeiten. Und zu guter Letzt gehört noch Sr. Bibiana zu uns, eine ältere koreanische Schwester, die bereits seit 22 Jahren hier lebt und sehr aktiv in Haus und Garten werkelt. Sie pflegt nicht nur liebevoll unsere kleinen grünen Fleckchen, sondern auch die Kontakte in der Nachbarschaft, in der Pfarrgemeinde und darüber hinaus. Mit uns leben zwei Studentinnen aus Papua Neu-Guinea. Sr. Ancilla und Sr. Daisy studieren online an der Universität, so dass sie viel mit ihren Vorlesungen und Seminaren beschäftigt sind. Unglücklicherweise mussten nun auch auf Grund von Covid die Praxiszeiten für Internationale Missionserfahrung für Mitschwestern aus verschiedenen Ländern hier ausfallen. Wenn diese nun alle bei uns wären, wäre unser Haus wieder voll und lebhaft.
Die Internationale Kommunität feiert das Fest des selig gesprochenen Katechisten Peter Torot (PNG)
Flexibel werden und neue Wege suchen
Auf der ganzen Welt sind wir herausgefordert unseren Glauben zu vertiefen und flexibel zu werden. Wir alle mussten unsere Pläne für 2020 und 2021 auf Eis legen und verschieben. In dieser besonderen Situation haben wir uns gefragt, wie wir unseren philippinischen Nachbarn beistehen können. Unsere monatliche Lebensmittelverteilung in unseren beiden Tutorial Centers ist bei den Familien der Schülerinnen und Schüler nicht nur sehr willkommen, sondern auch lebensnotwendig. Insbesondere weil die Regierung inzwischen keine Lebensmittelhilfen mehr verteilen lässt.
Die Bildungssituation für Kinder und Jugendliche bleibt schwierig
Unsere Aufgaben in aufsuchenden Bildungsprogrammen für arme Kinder ruhen zurzeit immer noch. Seit nun mehr als einem Jahr dürfen Kinder und Jugendliche ihre Häuser und Wohnung nicht verlassen. Die Schulen unterrichten durch besondere Bildungsprogramme in Onlinemodulen. Leider haben viele unserer Kinder nicht die notwendigen technischen Geräte oder die benötigte Internetverbindung zu Hause, um online daran teilzunehmen. Und falls sie sie haben, ist die Internetverbindung oft instabil. Kinder, Eltern und Lehrer sind frustriert. Dennoch verspricht die Regierung, dass alle Kinder und Jugendlichen im aktuellen Schuljahr die Versetzung bestehen werden. Das macht uns und die meisten Lehrerinnen und Lehrer betroffen im Hinblick auf den Leistungsstandard der hiesigen Bildung. Wir wissen bereits, dass das Bildungsniveau nicht sehr hoch ist. Trauriger weise zeigte eine Studie der Weltbank kürzlich, dass circa 80% der philippinischen Schülerinnen und Schüler in den Klassen 4, 5 und 8 hinter den Mindestanforderungen ihres Schuljahres zurückbleiben.
MSC Schwestern und andere Helfer beim Packen der Lebensmittelpakete
Positive Zeichen gegen das Gefühl der Hilflosigkeit
Vor der Corona-Pandemie hatten wir die Freiheit auf die Bedürfnisse der Menschen um uns herum zu reagieren. Die Bedürfnisse sind noch genauso da, sie haben sich noch verschärft. So müssen wir nun ungewöhnliche Wege finden. Aber das ist nicht leicht. Wir mussten lernen mit unserem Gefühl von Hilflosigkeit und Traurigkeit umzugehen, mit der Frustration über die Begrenzungen und Einschränkungen die für uns und unsere Gesellschaften durch die Corona-Pandemie gelten. Irgendwie werden wir die Menschen erreichen und positive Zeichen setzen. Dabei geht es nicht nur um Lebensmittelpakte, sondern auch darum hier zu sein und gesehen zu werden.
Sr. Carol Terpstra, msc
MSC Kommunitätsleitung – Philippinen
Juli 2021