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Pädagogik in Peru – Spirituelle Bildungsarbeit für Erzieher*innen und Lehrer*innen

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peruanische Schüler*innen in andiner Landschaft

Bereits im Jahr 1959 gründeten die MSC Patres in Peru die erste „Escuela Parroquial“. Zu ihr gehörte ein Kindergarten und eine Grundschule. Das peruanische Modell der „Escuela Parroquial“ ist nicht zu vergleichen mit den Pfarrschulen in den USA. In den folgenden Jahren wurden Schulen nach diesem Modell auch in Caraveli, circa 800 Kilometer südlich von Lima und in Acarí gegründet. Auch die MSC Schwestern gründeten eine Schule in Ancon und in Huaraz und Pueblo Libre, Lima. All diese Schulen deckten die Primarstufe von den Klassen eins bis sechs ab und wurden in der Regel durch Kindergärten und –Tagesstätten ergänzt. Ende der 50er und Anfang der 60er Jahre wurden mehrere junge MSC Schwestern aus Deutschland nach Peru gesandt, mit dem Ziel in den noch jungen Schulen tätig zu sein und die Einrichtungen zu leiten. 

In der täglichen pädagogischen Arbeit wurde damals wenig auf die Herz-Jesu-Spiritualität und den Ordensgründer hingewiesen. Dies änderte sich mit dem II. Vatikanischen Konzil, denn es rief uns Ordensleute dazu auf unsere Spiritualität mit den Laien zu teilen. Nach und nach begannen auch wir MSC Schwestern in den Schulen von Herz-Jesu-Spiritualität und unserem Ordensgründer zu sprechen und darüber zu lehren. Die gelebte und verkündete Liebe Jesu wurde auch in unserer Bildungsarbeit zentral, denn für uns sind alle dazu berufen "Missionar*in" zu sein. Hinzukam, dass die Schülerschaft unserer Schulen stark gewachsen war und es gar nicht genügend MSC Schwestern in Peru gab, um alle vakanten pädagogischen Arbeitsplätze zu besetzen. Der Staat unterstützte diese Schulen und ernannte Lehrer*innen für die einzelnen Schulen. Diese Lehrer*innen sollten auch im Geiste der Spiritualität der Ordensgemeinschaft unterrichten und die Herz-Jesu-Spiritualität leben und den Schülerinnen und Schülern vermitteln.  

peruanische SchülerInnen vor Schulbus

Gewöhnlich trafen wir MSC Lehrer*innen uns einmal im Jahr zum Selbststudium. Gleichzeitig nutzten wir diese Gelegenheiten für Austausch und Vernetzung, auch wenn jede Schule ihre eigenständige Arbeitsform bewahrte. Mit den Jahren wuchs jedoch das Bedürfnis mehr als Gemeinschaft zusammen zu arbeiten, sowohl unter den MSC Schwestern, als auch unter den Lehrer*innen. Wir wollten eine gemeinsame Linie in die Erziehung bringen und besonders die uns gemeinsame Herz-Jesu-Spiritualität leben. Denn unsere Schulen sollten ja nicht nur Wissen mitteilen, sondern vor allem Werte und einladen, den Geist Jesu zu leben. Wir begannen Versammlungen und Treffen zu veranstalten. Und so wurde im März 1994 das erste dreitägige Lehrertreffen veranstaltet unter dem Motto: „Die Mission des katholischen Pädagogen nach der Spiritualität des Heiligsten Herzen“. Einserseits sollten die Gründer der MSC Gemeinschaften vorgestellt werden und andererseits sollten sich die Lehrer untereinander kennenlernen, Ideen austauschen, usw. Es waren alle Lehrer und Lehrerinnen der oben genannten Schulen eingeladen. Das Treffen war ein voller Erfolg und der Beginn einer engeren Zusammenarbeit. Von nun an versammelten sich fast jeden Monat die Schulleiter und deren enge Mitarbeiter, um sich über die Arbeit auszutauschen, Erfolge und Misserfolge zu besprechen und gemeinsame Richtlinien zu erarbeiten. Alle unsere Schulen sollten einen gemeinsamen "Charakter" bekommen. 

In einem Rhythmus von ein bis zwei Jahren fanden nun weitere mehrtägige Versammlungen der Lehrer*innen und Erzieher*innen statt. Dabei begreifen wir alle Personen, die in unseren Schulen tätig sind als Erzieher*innen, denn auf die ein oder andere Weise beeinflussen und prägen sie die Bildung der Kinder und Jugendlichen. Üblicherweise nahmen an diesen Tagungen 120 bis 130 Mitarbeiter*innen teil. Zur Coronazeit mussten wir unsere Formen ändern und organisierten ein Online-Treffen für alle Interessierten.

peruanische Kinder als Hl. 3 Könige

So fand im Februar 2021 unsere erste digitale Konferenz mit 150 Teilnehmenden statt, rund um das Thema: MSC Erzieher*in. Dafür haben wir den Hl. Josef als Vorbild genommen, weil Papst Franziskus das Jahr dem Hl. Josef geweiht hatte, und zusätzlich das Thema „Staatsbürgerschaft“ im Hinblick auf die bevorstehenden Wahlen im August desselben Jahres in Peru. Es wurde auf gewissenhafte und verantwortungsvolle Wahlen hingewiesen und daran appelliert die Person zu wählen, die sich überzeugend für die arme Bevölkerung einsetzt. Noch im selben Jahr, im Monat Oktober organisierten wir ein weiteres Online Treffen mit dem Thema "Zurück in unsere Schulen“. In Peru war dies ein großes Thema, denn die Schulen waren im März 2020 geschlossen worden und man hatte nur online gearbeitet. In der Konferenz gab es Raum für Reflexion und die Fragen „Wie ist uns bei diesem Gedanken zumute?“, „Was erwartet uns?“, „Mit welchen Problemen werden die Schüler*innen kommen?“, „Wie müssen wir unseren Schüler*innen begegnen?“ 

Unser aktuellstes Online-Treffen war schließlich im Februar 2022 mit dem Thema: MSC Erzieher*in – das Feuer der Liebe Gottes entfachen nach dem Beispiel des Ordensgründers Hubert Linckens MSC". Es wurde dabei des 100jährigen Todestages des Ordensgründers gedacht und sich mit Mission und seinen Bildungsidealen auseinandergesetzt. Wir MSC Schwestern freuen uns sehr, dass der MSC Geist und die Herz-Jesu-Spiritualität in unseren Schulen so lebendig gelebt wird.  

Sr. Bernita Lammers, msc