Begegnung mit den Göttern des Hinduismus
Lautes Kingeln ertönt, bevor Sri Arumugam Pascaran die Schreine der Götter betritt. Mit einer Öllampe umkreist er sie liebevoll und hüllt den ganzen Tempel mit seinem Gesang ein. Dreimal täglich, an 365 Tagen im Jahr, wird im Sri Kamadchi Ampal Tempel Andacht gefeiert. Nach hinduistischer Tradition wohnen hier die Götter, inmitten der Farbenpracht des Tempels. Reich verzierte Götterstatuen stehen in den Schreinen. Und bei jedem hält der hinduistische Priester Pascaran an und singt seine Gebete.
Dem Fremden in der Nachbarschaft begegnen
Unter der Gemeinde sind auch acht junge Missionar_innen auf Zeit. Einen Morgen lang haben sie hier den Hindusiumus kennengelernt. Im größten Hindutempel Kontinentaleuropas. In der Begegnung mit den prächtigen Götterstatuen, den dargebrachten Gaben und Gebeten, begegnen sie dem Fremden in ihrer Nachbarschaft. Denn der Sri Kamadchi Ampal Tempel steht nicht in Nordindien oder Sri Lanka, sondern mitten in Hamm. Die Begegnung mit der hinduistischen Tradition ist Teil ihres ersten Vorbereitungsseminars für ein Jahr als Missionar_innen auf Zeit in der Fremde.
Aufbruch in die Eine Welt
Ein Jahr lang wollen sie den Alltag in einem anderen Teil der Welt kennenlernen, in Indien, Namibia und Peru. In der Begegnung mit anderen Menschen und ihren Traditionen und Geschichten, entdecken sie dabei ihre eigenen Wurzeln neu. Der Aufbruch in andere Kulturen ist für sie ein Lebenstraum. Diese Freude am Anderen wird in der Begegnung mit Sri Arumugam Pascaran spürbar. Der hinduistische Priester lebt seit 1989 in Deutschland und hat hier nach dem Bürgerkrieg in Sri Lanka den größten Hindutempel in Kontinentaleuropa mit aufgebaut. Die tamilischen Hindus beten hier zu ihren Göttern. 45.000 Tamilen leben allein in Deutschland und teilen unseren Alltag, wohnen in unserer Nachbarschaft und sind Teil unserer Gesellschaft. Hier im Sri Kamadchi Ampal Tempel in Hamm, erschließt sich den jungen Freiwilligen eine andere Welt. Sie erleben, dass sie nicht in die Ferne reisen müssen, um neue Kulturen kennenzulernen. Andere Religionen und Traditionen sind längst in unserer Nachbarschaft zu Hause.
